Inklusion ist, wenn alle mitmachen

Mit der Idee einer inklusiveren Stadt ist die Aktion Mensch 2015 gestartet. Bis zum 30. Juni 2016 konnten sich dann alle interessierten Städte aus Deutschland bewerben. 130 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Organisationen und politische Verantwortliche aus rund 130 Sozialräumen sind dieser Aufforderung nachgekommen – so auch Rostock.

"In meiner Vision für Rostock ist es normal, verschieden zu sein.” (Steffen Bockhahn, Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport der Hanse- und Universitätsstadt Rostock)

Zu sehen ist ein Portrait von Steffen Bockhahn, Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Mit dieser Vision und den verschiedenen Partnern von Kommune Inklusiv hat sich die „Initiativgruppe Kommune Inklusiv“ – kurz IGKI – gegründet. Fünf soziale Träger, eine Schule und eine Mitarbeiterin aus der kommunalen Struktur arbeiteten gemeinsam mit zwei Koordinatoren über 1 1/2 Jahre an der Antragsstellung. Nach vielen Diskussionen, intensiven Arbeitsprozessen und einigen kritischen Denkanstößen von außen ist uns ein erfolgreicher Projektstart am 1. Juli 2018 gelungen.

Neben Rostock wurden noch vier weitere Kommunen ausgewählt: Erlangen, Schneverdingen, Schwäbisch Gmünd und Nieder Olm. Die jeweiligen Koordinatoren*innen tauschen sich in regelmäßigen Treffen über das Projekt und die Erfahrungen aus. Daneben wird jede Kommune von der Unternehmensberatungsfirma matrix unterstützt. In prozessbegleitender und beratender Funktion steht den Modellkommunen ein kompetentes Team zur Verfügung.

Die Initiative

Die Stadt Rostock ist eine von fünf Gemeinden, die zusammen mit der Aktion Mensch Inklusion vor Ort umsetzen möchten. Insgesamt begleitet die Initiative Kommune Inklusiv fünf ausgewählte Kommunen und deren Partner in den nächsten fünf Jahren auf ihrem Weg zu mehr Vielfalt und Miteinander. Kommune Inklusiv versteht sich als Modellansatz dafür, wie sich Inklusionsarbeit vor Ort effektiv gestalten lassen könnte. Im Juli 2018 hat die Umsetzung des Projektes in Rostock begonnen.

Kommune Inklusiv konzentriert sich in Rostock zunächst auf den Sozialraum Mitte. Ein Sozialraum ist der ideale Ort für erfolgreiche Inklusion. Denn Inklusion beginnt dort, wo sich das tägliche Leben der Menschen abspielt, und wo sie die Möglichkeit haben, sich zu begegnen. Ziel ist es, so auf lange Sicht die Inklusionsarbeit in der gesamten Hansestadt zu stärken.

Dabei nehmen die Stadtteil- und Begegnungszentren (SBZ) eine wichtige Rolle ein. Sie fördern vor Ort den Austausch zwischen Menschen aller Generationen unabhängig von Behinderung, Geschlecht, Ethnie oder anderen Merkmalen.

Das Ziel

In einem ersten Schritt möchten wir den Sozialraum Rostock Mitte gestalten, um dann als Leuchtturm in die anderen Sozialräume und über die Stadtgrenzen hinaus auszustrahlen.

Wir streben aber nicht nur eine schrittweise Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet an, sondern auch auf weitere Zielgruppen. Wenngleich auch zunächst die Teilhabemöglichkeiten und -fähigkeiten durch die Gestaltung von Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche mit körperlicher Beeinträchtigung, Werkstattrentner*innen und Migrant*innen verbessert werden sollen, finden auch andere Zielgruppen Berücksichtigung und werden in Maßnahmen eingebunden.

Unsere Vision bezieht alle Bürger*innen Rostocks mit ein! Eine aktive Beteiligung der Betroffenen in allen Aktivitäten von Kommune Inklusiv bereits in der Planung der Maßnahmen ist nicht nur angestrebt, sondern unser Handlungsgrundsatz!

Die Struktur

„Kommune Inklusiv“ versteht sich als struktureller Schirm, unter dem letztendlich jeder Mensch, jede Institution, mit seiner/ ihrer Idee von Inklusion, aber auch eigener Identität wiederfinden kann. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zum einen bestehende inklusive Angebote zu bündeln und zum anderen neue Maßnahmen gemeinsam zu entwickeln.

Die Aktivitäten unter Kommune Inklusiv werden durch die Steuerungsgruppe strategisch angeleitet. Diese tagt in regelmäßigen Abständen und berät über die Projekte und ihre Übertragbarkeit auf die Kommune.

Die operative Durchführung der Aufgaben obliegt dem Koordinatoren-Team. Sie bilden das sogenannte Inklusionsbüro, welches als Anlaufstelle für Bürger*innen als auch für Träger von Maßnahmen und Projekten dient, die an der Ausgestaltung einer inklusiven Stadt Rostock mitwirken möchten. Unser Handlungsansatz stellt das Prinzip der Partizipation in den Fokus: „Nicht über uns ohne uns“. Im Projekt „Kommune Inklusiv“ werden deshalb Betroffene zu Beteiligten. Das Inklusionsbüro von Kommune Inklusiv ist formal beim Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V. angehängt.

Die Richtung unseres Handelns orientiert sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe. Durch die direkte Beteiligung der Zielgruppen an der Planung und Durchführung der Maßnahmen, aber auch durch regelmäßig stattfindende Dialoge mit allen Rostocker*innen, stellen wir die Wirkung unserer Arbeit sicher.